Wer wir sind.
Eine Gruppe betroffener, interessierter und mündiger Bürger, die sich für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Bebauung und Verkehrswegeplanung in Simmerath engagiert.
Auslöser zur Gründung der Initiative.
Die im Rahmen der Planungsausschusssitzung vom 10.09.2013 erfolgte Vorstellung von Erschließungsvarianten zur Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 171 - Südliche Erweiterung Heldter Weg - in Simmerath.
Als Ergebnis wurde festgehalten, dass eine Erschließung über den Heldter Weg zu favorisieren sei.
Motiviert durch diesen Auslöser, haben wir uns intensiv mit der Faktenlage rund um das Thema „Bebauung in Simmerath“ auseinandergesetzt und festgestellt, dass es hier erhebliche Missstände gibt.
Infolgedessen haben wir uns zum Ziel gesetzt, auf eine Immobilienentwicklung in Simmerath hinzuwirken, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert.
Fakten.
Zurzeit findet in Simmerath ein massiver Wohnungsbau statt. Durch die kollektive marktbeherrschende Stellung einer Gruppe von Investoren, ist der qm-Preis für Eigentumswohnungen in Simmerath in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen und liegt aktuell bei über 2.000 Euro. Dies hat zu Kaufpreisen geführt, die einem über 30 fachen Miet-Jahresertrag entsprechen. Selbst im Vergleich zu einer Stadt wie München ist das überhöht. Im Finanztipp des ARD Morgenmagazins und der Zeitschrift Finanztest vom 29.07.2013 ist zu lesen, dass dieses Verhältnis von Kaufpreis und Miete bei 18,6 für Frankfurt und 25,3 für München liegt. Ein Verhältnis unter 20 gilt als günstig, darüber wird es teuer – so die Faustregel.
Nach der Vorstellung von Investoren, sollen nun auf einer Fläche von über 6.000 qm mehrere zweieinhalbgeschossige Wohnblocks als südliche Erweiterung des Heldter Wegs entstehen. Die Bebauungsfläche liegt direkt an einem Naturschutzgebiet (Natura 2000) und geht durch seine Randlage fließend in diesen über. Im Rahmen der Planung wird auch die weitere Erschließung des Baugebietes „Mispelbaum“, welches angrenzend an dem Heldter Weg eine erheblich größere Baufläche ausweist, diskutiert.
Was wir wollen.
Eine Bebauungsplanung in Anlehnung an §1a des Baugesetzbuches „Mit Grund und Boden soll sparsam und schonend umgegangen werden…“:
- Eine Bebauung, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert und einer mittel- bis langfristigen Bevölkerungsentwicklung Rechnung trägt.
- Ein Angebot an Miet- und Kaufobjekten zu einem fairen Preis.
- Ein vernünftiges Verhältnis von Kaufpreis und Miete.
- Trotz Wachstum den ländlichen Charakter der Nordeifel bewahren.
- Schutz der heutigen Siedlungsränder für mehr Lebensqualität.
- Kindern eine sichere und anregende Umgebung erhalten.
- Berücksichtigung von Artenschutzaspekten.
Was wir nicht wollen.
- Neue Baugebiete , solange der Bedarf gedeckt ist.
Vor der Ausweisung neuer Baugebiete sollten vorhandene Grundstücke, die es reichlich gibt, genutzt werden. Nur das ist ökonomisch und ökologisch sinnvoll, denn die Kosten für die Instandhaltung der Infrastruktur der neu erschlossenen Gebiete wird zukünftig auf immer weniger Bürger verteilt. Dadurch entsteht ein starker Anstieg der öffentlichen Kosten und somit der Abgaben.
- Überhöhte Preise für Eigentumswohnungen durch die kollektive marktbeherrschende Stellung von Investoren.
Ein qm-Preis von über 2.000 Euro ist für viele Bürger nicht bezahlbar. Gerade vor dem Hintergrund, dass Wohnungen für die immer älter werdende Bevölkerung geschaffen werden sollen, stellt sich die Frage, ob sich in Zeiten knapper Renten diese Zielgruppe den Wohnraum überhaupt leisten kann.
- Eine Steigerung der Mietpreise
Mittelfristig wird der hohe Kaufpreis für Eigentumswohnung zu einer Steigerung der Mieten führen. Ein Kaufkraftverlust der Bevölkerung ist die Folge. Dies führt zu Einschnitten im Konsumerhalten und zu einer Reduzierung von Aufträgen für Dienstleister, Handwerk und Handel.
- Soziale Brennpunkte
Es droht die Gefahr, dass die aufgrund hoher Preise und sinkender Bevölkerungszahl nicht vermietbaren Wohnungen kaum noch instandgesetzt werden und und als zukünftige Investitionsruinen das Dorfbild prägen. Diese entwickeln sich schnell zu sozialen Brennpunkten und bedeuten eine Abwertung der umliegenden Immobilien.
- Betonburgen mitten im Nationalpark Eifel
Ein wichtiges Kapital von Simmerath ist die weitestgehend intakte Natur mit Äckern, Wiesen und Wäldern. Diese Landschaft bietet Menschen Erholung und Tieren Lebensraum. Auch der Tourismus im Nationalpark Eifel setzt auf diese Stärken. Ohne Not sollten wir weder Lebensqualität noch Tourismuseinnahmen aufgeben und gefährdete Arten schützen. Durch den Bau von mehreren Wohnkomplexen am Rande des Natura 2000-Gebiets sind erhebliche Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und des Naturhaushalts zu befürchten.
- Ein deutlich erhöhtes Verkehrsaufkommen im Spielplatzbereich
Die neu geplante südliche Erweiterung des Heldter Wegs wird zu einem deutlich erhöhten Verkehrsaufkommen führen. Im Heldter Weg sind rund 30 Kinder zuhause, zudem wird der im Wohngebiet liegende Spielplatz von Kindergärten, Schulen und zahlreichen privaten Besuchern aus dem gesamten Gemeindegebiet gerne genutzt. Diese Kinder sollten nicht aus Profitgier in Gefahr gebracht werden.
Wir glauben.
Bei der südlichen Erweiterung des Heldter Wegs geht es den Befürwortern nicht um das Allgemeinwohl. Ausschlaggebend sind vielmehr handfeste finanzielle Interessen Einzelner. Die Nachteile, z.B. Folgekosten für die Infrastruktur und die Verstädterung Simmeraths, treffen aber alle Bürger.
Wir fordern.
Eine Immobilienentwicklung nach faktenlage und eine Bebauung mit Augenmaß, die sich langfristig an der Demographie und dem Bedarf orientiert. Nur so kann ein nachhaltiger und sorgsamer Umgang mit Land und Natur gewährleistet werden.
Helfen Sie uns, mitten im Nationalpark Eifel eine Verstädterung mit Betonburgen am Rande des Naturschutzgebiets zu verhindern.
Gerne können Sie mit uns Kontakt aufnehmen unter: buergerinitiative(at)heldter-weg.de
Wer sich uns anschließen möchte, ist herzlich willkommen!